Hilfe, ich bin authentisch!  – Folge 17 

Ja, die inneren Kindanteile. Was werden sie in unsicheren bzw. bedrohlichen Zeiten groß und übermächtig und sind kaum zu regulieren. Wir verlieren unser inneres Gleichgewicht und können nicht mehr adäquat reagieren. Das Umfeld ist oft auch überfordert und reagiert ebenfalls mit regressivem Verhalten. Keine Lösung in Sicht. Grenzüberschreitende Handlungen oder Isolation als häufige Beispiele versuchen zu regulieren. Worte fehlen oder schießen unter die Gürtellinie, um aus der eigeneHilflosigkeit zu kommen. Wie oft höre ich den Satz: „Mit meiner Kindheit oder mit meinen Eltern habe ich abgeschlossen!“ Dies scheint für viele erst einmal der beste Weg zu sein. Abwenden, kein Kontakt mehr oder versuchen alles zu verstehen. Diese Art von kognitiver Arbeit hilft anfangs den Schmerz zu minimieren. Egal wie weit wir wegziehen, die Bindung zu den Eltern bleibt ein Leben lang. Ich kann mit Wut oder Liebe verbunden sein. Nur dies entscheiden wir. Wenn die Seele soweit ist, also viele andere, auch gute Erfahrungen machen konnte, werden die alten Verletzungen sichtbar. Genau die Verletzungen, die uns davon abhalten authentisch zu reagieren. Dabei hilft das ganze Umfeld. Wir verstehen leider vieles falsch oder interpretieren falsch, weil wir aus der alten Verletzung heraus beurteilen. 

Gute Kommunikation wünschen sich viele, weil sie sich nicht verstanden fühlen. Da Kommunikation ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis leistet, wird oft die nonverbale Kommunikation unterschätzt. Wer kennt es nicht, dass wir uns schnell aus dem Staub machen, weil wir die dicke Luft wahrnehmen. Oder wer hat die Mutter mit traurigem Gesicht gefragt, ob was passiert sei und bekam die Antwort, dass alles in Ordnung sei. Geht es dir heute manchmal oder dauernd genauso? Die Fähigkeit seine Bedürfnisse zu äußern will gelernt seinAuch nachzufragen, wenn etwas nicht in Ordnung zu sein scheint und bei Doppelbotschaften nicht auf die nonverbale Botschaft zu reagieren, sondern die verbale Botschaft zu respektieren und daraufhin zu reagieren. Super Idee, ich weiß jetzt nur nicht, ob ich meine eigentlich traurige Mutter allein lassen kann oder wie ich sie am besten unterstützen könnteEigentlich hat sie gesagt, dass alles in Ordnung sei, aber da stimmt was nicht. Ganz schnell mutiert die Mutter zu einem Kind und die Tochter oder der Sohn mutieren zum Erwachsenen. Kinder helfen grundsätzlich einfach gerne. Auch dafür gibt es gute Gründe. Das traurig sein der Mutter hinterlässt oft das Gefühl von Angst beim Kind. Angst allein zu sein oder Angst vor Zurückweisung beispielsweise. Die gleichen Gefühle entstehen später in Beziehungen, sobald die gleichen Signale bzw. Botschaften gesendet werden. Man kann es sich oft nicht erklären, wieso. Irrationale Gedanken und das übermächtige Gefühl lassen keine konstruktiven Handlungen mehr. Sobald diese Gefühle wieder dem eigentlichen Ereignis zugeordnet werden können entsteht mehr Klarheit und das Verhalten wird bewusst und kann dann auch besser reguliert werden. Es hört sich vielleicht einfach an, ist es eigentlich auch. Ein bewusst werden der bisherigen Ressourcen und Bewältigungsstrategien unterstützen den Prozess zu neuen Handlungsmöglichkeiten und dem ersehnten Gefühl der Authentizität. …weiter in 14 Tagen – Folge 18